Abschied von Nina
„Wahrlich, wir gehören Allah und zu Ihm kehren wir zurück.“
„O du Seele, die du Ruhe gefunden hast, kehre zu deinem Herrn zufrieden und mit Wohlgefallen zurück. Tritt ein unter Meine Diener, und tritt ein in Meinen Garten.“
In der Nacht zum Freitag ist unsere liebe Freundin, Weggefährtin und Mitbegründerin der Initiative Nafisa zu ihrem Herrn zurückgekehrt. Nina hat mit ihrem wundervollen Wesen, mit ihrer Güte, ihrer Zugewandtheit, ihrem Humor und ihrer Aufrichtigkeit die Herzen vieler Menschen berührt. Das wurde besonders deutlich in den letzten Tagen ihrer Krankheit, als viele Menschen kamen, um von ihr Abschied zu nehmen, für sie gebetet und Koran gelesen haben.
Allahs Gesandter sagte: „Das wertvolle Geschenk des Gläubigen ist der Tod.“ Allah hat ihr zuerst den Glauben geschenkt und ihr nun dieses wertvolle Geschenk an einem gesegneten Freitag gegeben. Ihre wunderbare Art, mit Menschen umzugehen, ihre treue Freundschaft, ihr Einsatz für Benachteiligte und die Arbeit, die sie für die Muslime geleistet hat, mögen sie als Lohn bei ihrem Schöpfer erwarten!
Nina hat ihre Arbeit, ihre Forschung und ihre Freizeit in den Dienst der Muslime gestellt und sich gegen Diskriminierung und Islamfeindlichkeit eingesetzt. Eine ihrer Herzensangelegenheiten waren die Auswirkungen von Islamfeindlichkeit in der Schule. Durch ihre Arbeit hat sie viele Menschen inspiriert und eine Perspektive auf eine menschlichere Gesellschaft ermöglicht.
Wir sind mit vielen Geschwistern in ganz Deutschland, vor allem natürlich in Berlin, in Trauer über den Abschied von Nina vereint und gleichzeitig tröstet uns die Gewissheit, dass der Tod kein Ende ist, sondern nur ein Übergang. Möge Allah uns allen ein gutes Ende schenken und uns im Paradies wieder vereinen! Nina ist für uns ein Grund mehr, uns auf das Paradies zu freuen.
Wir sind dankbar, dass wir Nina kennenlernen durften, dass sie unser Leben bereichert hat und für ihre Freundschaft, die inscha‘ Allah für die Ewigkeit ist.
Zur Schönheit des Islams gehört, dass man auch für Verstorbene etwas tun kann. Wir organisieren deshalb einen Khitm, eine Lesung des gesamten Korans. Wer für Nina einen Juz (auf Arabisch) lesen möchte, kann sich in die Liste unter dem untenstehenden Link eintragen. Wir wollen einen oder eventuell zwei Khitm bis Montagabend abschließen. Außerdem planen wir eine Spendensammlung (Sadaqa Dschariya) in Ninas Namen, die Informationen dazu folgen inscha‘ Allah.
Wir bitten um Euer Du’a für Nina und ihre Familie und Freunde. Allah möge sie in Seine Barmherzigkeit aufnehmen, ihr ein besseres Leben und eine bessere Gesellschaft als im Diesseits schenken, indem Er sie mit den Aufrichtigen und unserem Propheten vereint, und ihrer Familie und ihren Freunden Kraft und Geduld schenken!
Amin.
https://docs.google.com/document/d/1O9feA2xoKdy24b0IV9_oedMXS8mIAADu_pgR...
Sadaqa Dschariya: Ninas Brunnen für Guinea
(for English see below)
Der Link zur Sammlung: https://paypal.me/pools/c/8y8Oc0E97Z
In Gedenken an Nina sammeln wir für die Errichtung zweier Brunnen in Guinea. Guinea ist das Land, in dem Nina ihre ersten Schritte zum Islam gemacht hat. Für ein Forschungsprojekt im Rahmen ihrer Magisterarbeit in Ethnologie hat sie sich ein Jahr dort aufgehalten und Land und Leute liebgewonnen. Über diese Zeit, die sie sehr geprägt hat, hat sie viel gesprochen. Sie lebte dort in einer Familie, die sie wie eine Tochter aufnahm, und hat auf diese Weise den Islam auf eine sehr barmherzige und natürliche Weise kennen gelernt. Insbesondere der Vater der Familie hat sie sehr beeindruckt, und zwar weniger durch das, was er sagte, als durch das, was er war. Oft hat sie erzählt, wie sie das Gebet fasziniert hat, so dass sie sich dachte: „So möchte ich auch beten!“ Sie konnte sich in dieser Familie dem Gebet so wie sie war anschließen, ohne Waschung, ohne Kopftuch und ohne, dass ihr jemand Vorwürfe machte. Als einmal eine andere Besucherin in der Familie sie darauf hinwies, dass sie im Gebet ein Kopftuch tragen müsse, sagte der Vater: „Sie soll beten, wie sie ist.“ Er war ein ruhiger Mensch, der nicht viel sprach. Welche Stellung der Vater unter den Menschen hatte, wurde ihr deutlich, als er starb und die ganze Ortschaft zu seiner Beerdigung auf den Beinen war.
Zurück in Berlin, machte sie sich auf die Suche nach Muslimen. Als sie eines Tages aus den Nachrichten erfuhr, dass am nächsten Tag Ramadan anfangen sollte, dachte sie sich: „Ja, dann faste ich auch.“ Ihren ersten Ramadan hatte sie in Guinea gefastet. In diesem Ramadan im Jahr 2001 nahm sie den Islam an.
Wir wissen, dass Nina sich sehr darüber freuen wird, wenn sie den Menschen in Guinea etwas von dem Guten zurückgeben kann, was sie dort erfahren hat. Ein Brunnen in Guinea versorgt 750 Menschen. Wenn wir unser Ziel von zwei Brunnen erreichen, können 1500 Menschen mit Wasser versorgt werden.
Allahs Gesandter hat gesagt: „Wenn ein Kind Adams stirbt, sind seine Taten abgeschnitten, bis auf drei: Wissen, woraus andere Nutzen ziehen, eine fortdauernde Spende und rechtschaffene Nachkommen, die für ihn beten.“
Zwei von diesen drei Taten werden wir mir Allahs Hilfe erfüllen, nämlich die Gebete und die Spenden. Was den Aspekt des Wissens betrifft, dürft ihr euch auf weitere Projekte der Initiative Nafisa freuen, die wir in Kürze ankündigen werden.
Update (01.04.2021)
Innerhalb von weniger als einem Tag nach unserem Aufruf, noch vor der Beerdigung, haben wir das Ziel erreucht und das Geld für die beiden Brunnen zusammen. Heute, drei Tage später, ist das Geld für den dritten Brunnen gesammelt. Wir danken von Herzen allen Spendern und Spenderinnen und bitten Allah, dass er es für Nina annimmt!
Nina's wells in Guinea
In memory of Nina we are collecting for the construction of two wells in Guinea. Guinea is the country where Nina took her first steps towards Islam. She stayed there for a year for a research project as part of her master's thesis in anthropology and fell in love with the country and its people. She later talked often about this time, which shaped her a lot. She lived there with a family that took her in like a daughter and in this way came to know Islam in a very compassionate and natural way. She was particularly impressed by the father of the family, less by what he said than by what he was. She often told how she was fascinated by prayer, so that she thought: “That's how I want to pray too!” In this family she was able to join the prayer as she was, without ablution, without a headscarf and without someone blaming her. When another member of the family pointed out to her that she had to wear a headscarf when praying, the father said, “Let her pray as she is.” He was a quiet person who did not speak much. The position of the father among the people became clear to her when he died and the whole town was on its feet for his funeral. Back in Berlin, she went looking for Muslims. When she found out from the news one day that Ramadan would start the next day, she thought to herself: “Yes, then I'll fast too.” She had fasted her first Ramadan in Guinea. During that Ramadan in 2001, she accepted Islam.
We know that Nina will be very happy when she can give back to the people of Guinea some of the good she experienced there. A well in Guinea supplies 750 people. If we reach our goal of two wells, 1500 people can be supplied with water.
Allah's Messenger said: "When a child of Adam dies, his deeds are cut off except for three: knowledge that benefits others, continued Sadaqa, and righteous descendants who pray for him." Two of these three deeds we will fulfill with the help of Allah, namely the prayers and the Sadaqa Jariya. As far as the aspect of knowledge is concerned, you can look forward to further projects of the Nafisa initiative, which we will be announcing shortly.