Kopftuch als Symbol Zitate

Dies ist eine unvollständige Auflistung von Zitaten zur Kopftuchdebatte aus deutschen Onlinemedien. Es handelt sich dabei ausschließlich um Zitate der gesellschaftlichen Mitte, also geäußert durch Personen aus Politik, Medien und Gesellschaft. Auf Zitate aus extremen Internetforen wurde bewusst verzichtet. Soweit möglich sind die Zitate chronologisch geordnet. Die Liste verdeutlicht die Verlagerung der Konstruktion der Kopftuch tragenden Frau als Opfer hin zum Feind.

24.09.2003 Lale Akgün (SPD):

Beim Kopftuch geht es doch gar nicht um den persönlichen Glauben. Es gibt viele türkische Lehrerinnen, die keins tragen. Das Kopftuch hat ganz demonstrative Bedeutung, mit dem sich bestimmte religiöse Ambitionen und Tendenzen verbinden. Man kann auch ohne Kopftuch glauben, es ist kein zwingendes Glaubensbekenntnis. Es ist ein Verhaltensmuster.

07.10.2003 Bischof Wolfgang Huber:

Huber betonte, mit dem Kopftuch werde die Stellung von Frauen im Islam demonstriert. Es solle eine kulturelle Differenz und eine Abwehr der vom Grundgesetz garantierten Gleichberechtigung zum Ausdruck bringen.

10.10.2003 Michael Braun (CDU Berlin):

Der rechtspolitische Sprecher der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, Michael Braun, hat sich dafür ausgesprochen, auch Schülerinnen das Tragen eines Kopftuches im Unterricht zu verbieten. «Ich sehe nicht ein, warum andere darunter leiden sollen, daß einige der Meinung sind, sie müssten ihre Glaubensfreiheit auf diese Art und Weise ausleben», sagte Braun am Donnerstag im Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB).

10.10.2003 Klaus Böger (SPD-Berlin Bildungssenator):

«Ich habe große Sorge, dass unsere Schulen zu einem Kampffeld weltanschaulicher und politischer Auseinandersetzungen werden, wenn wir das Tragen eines Kopftuches erlauben», sagte er der Zeitung «Die Welt». Das Kopftuch sei ein politisches und religiöses Symbol zugleich. Deswegen sei er unbedingt dafür, es zumindest für Lehrerinnen zu verbieten.

08.11.2003 Katja Husen (Grüne Jugend):

Das Kopftuch ist nicht nur ein religiöses, sondern auch ein politisches Symbol. Dabei ist nicht so sehr entscheidend, wie die Trägerin die Bedeutung ihres Kopftuchs verstanden wissen will (nämlich zum Beispiel rein religiös), sondern vor allem, welche historische und internationale Bedeutung das islamische Kopftuch hat und wie es auf die Betrachterin und den Betrachter wirkt. Gerade in Ländern mit mehrheitlich muslimischer Bevölkerung ist die. (…) In dem Maße, in dem sich Frauen von (Religions-) Staats wegen verhüllen und damit unsichtbar machen müssen, wird ihnen oft auch das Recht auf freie Berufswahl, auf ungehinderten Zugang des öffentlichen Raumes, Bildung und politische Teilhabe genommen. Frauen wie Fereshta Ludin, die trotz Kopftuch all diese Rechte haben und nutzen, sind international die absolute Ausnahme nicht die Regel. Sie alleine können also nicht die Symbolik des Kopftuchs begründen. So sehr sie sich im Einzelfall vielleicht sogar wünschen mögen, das Kopftuch nicht den Islamisten als Symbol zu überlassen, sondern es positiv zu besetzen.

 01.12.03 Thomas Rachel (Focus):

Das Kopftuch – ein Symbol der Intoleranz Das Kopftuch ist auch ein Symbol des islamischen Fundamentalismus und wird in Deutschland als solches wahrgenommen. Weltweit verknüpft sich mit dem Kopftuchtragen eine harte politische Botschaft: Die Proklamation eines Frauenbilds, das mit dem Menschenbild der Verfassung, wonach Mann und Frau gleichberechtigt sind, nicht zu vereinbaren ist. Diese politische Dimension hat das Kopftuch unabhängig von den individuellen Motiven, es zu tragen. Das Kopftuch ist gerade auch ein Symbol der Unterdrückung der Frau in vielen islamischen Ländern. Toleranz für das Kopftuch wäre falsch verstandene Toleranz.

23.12.2003 Frank Henkel (CDU-Fraktion Berlin):

Das Kopftuch ist ein politisches und religiöses Symbol, das frauenfeindlich ist und im Öffentlichen Dienst nichts zu suchen hat. Egal ob bei Sekretärinnen, bei Lehrerinnen oder Polizistinnen.

30.12.2003 Friedrich Kardinal Wetter (Münchner Erzbischof):

Auch der Münchner Erzbischof Friedrich Kardinal Wetter kritisierte Rau. Wetter wertete das Kopftuch in der Bild als „militante Kampfansage an die Werte unseres Grundgesetzes“.

24.01.2004 Chahdortt Djavann:

Das Kopftuch aber ist das Symbol der Unterordnung der Frauen unter die Männer"Es ist das Symbol der Minderwertigkeit der Frauen. Ich vergleiche es mit dem gelben Stern. Es ist das Symbol, das die Frau im rechtlosen Raum einordnet."Die Mehrheit der muslimischen Frauen will kein Kopftuch tragen, und sie will nicht mit diesem Symbol der Entfremdung verwechselt werden.

2004 Dr. Hanna Labrenz-Weiß (Frauen Union):

Für die Frauen Union ist das Tragen des Kopftuches als religiöse Ausdrucksform anders zu bewerten als christliche Symbole. Das Tragen des Kopftuches wertet die Frauen Union als sichtliches Zeichen für den islamischen Fundamentalismus. Der Islamismus ist im Gegen­satz zum Islam, der das Kopftuchtragen (nach dem Koran) nicht vorschreibt, keine Religion, sondern eine zeitgenössische Erscheinung, ja eine rechtsradikale totalitäre Ideologie. Zuwanderer haben in jedem Gastland Mitbringerschuld und haben den größeren Beitrag zur Integration zu leisten.

2004 Hans-Peter Raddatz:

Das Kopftuch signalisiert, dass wir es mit zwei Klassen von weiblichen Wesen zu tun haben. Die, die es tragen, sollen religiös und moralisch besser sein als die, die es nicht tragen."Es macht die Geschlechtertrennung sichtbar und signalisiert, dass sich seine Trägerin der Dominanz des Mannes unterwirft. Er beherrscht den öffentlichen Bereich, den sie nur verhüllt betreten kann. Und es signalisiert die permanente sexuelle Verfügbarkeit der Frau im Rahmen der Ehe, die durch Züchtigung erzwungen werden kann. Zur Annahme ihrer Rolle werden die Mädchen von Kind an indoktriniert. Das Verhüllungsgebot greift somit zentrale Grundrechte an: die Gleichheit der Geschlechter und auch die Freiheit der Religion. Wenn wir es akzeptieren, kehren wir zu vormodernen Politikformen und zur Anschauung der Frau als minderwertiges Wesen zurück."Erst mit dem Aufkommen des modernen Islamismus hat das Kopftuch eine ideologische Aufladung erfahren. Frauen dürfen sich in die Öffentlichkeit zeigen, aber mit einem Kopftuch, das jedes kleinste Haar verdeckt. Sie fungieren als politisches Instrument, als Vehikel der Propaganda. Innerhalb eines strikt männlichen Systems vertreten sie die Forderungen des Islamismus, der wie der Islam keine Frauenrechte kennt. Sehen Sie sich die Aktivistinnen des Islam an: Bevor man ihnen den öffentlichen Raum gestattete, haben sie fast alle die oberste Frauenpflicht erfüllt, nämlich die multiple Mutterschaft."Die politisierte Frau dringt in das fremde Rechtssystem vor. Nehmen wir den Fall der Lehrerin Fereshta Ludin, die in Baden-Württemberg mit Kopftuch nicht unterrichten durfte und sich auf den Klageweg begab. Diese Frau konnte gar nicht auf die Idee kommen, auf das Kopftuch zu verzichten, obwohl ihr das deutsche Beamtenrecht Mässigung und weltanschauliche Neutralität abverlangt. Denn gerade im öffentlich-rechtlichen Raum des abgelehnten Rechtssystems muss sich die linientreue Muslimin verhüllen.

30.07.2005 Serap Cileli:

…das Kopftuch sei daher kein Zeichen des Glaubens, sondern Symbol der religiösen Unterdrückung der Frauen und eine bewußte Abgrenzung gegen westliche Werte.

04.06.2006 Alice Schwarzer:

Das Kopftuch ist die Flagge des Islamismus. Das Kopftuch ist das Zeichen, das die Frauen zu den anderen, zu Menschen zweiter Klasse macht. Als Symbol ist es eine Art „Branding“, vergleichbar mit dem Judenstern. Und real sind Kopftuch und Ganzkörperschleier eine schwere Behinderung und Einschränkung für die Bewegung und die Kommunikation. Ich finde es selbstverständlich, daß wir uns an Ländern wie Frankreich ein Beispiel nehmen und das Kopftuch in der Schule und im Kindergarten untersagen, für Lehrerinnen und Schülerinnen.

5.07.2006 Necla Kelek:

Mit dem Tragen eines Kopftuchs werden Frauen zu sexualisierten Wesen reduziert, anstatt gleichberechtigte Menschen zu sein. Frauen müssen sich zudecken, damit die Männer nicht unruhig werden. Sie verhüllen sich nicht für Gott, sondern weil Männer ihrer Triebe nicht Herr werden. Die Aussage, die dahinter steckt, lautet: Jede Frau, die kein Kopftuch oder keinen Tschador trägt, bringt Unruhe in der Öffentlichkeit. Frauen werden als Unruhestifterinnen stigmatisiert und haben einem einzigen Mann zu gehören. Das Recht auf Selbstbestimmung wird ihnen damit genommen."Wenn Menschen sich freiwillig zu einem faschistischen System bekennen, dort glücklich und davon überzeugt sind, dann kritisieren wir das doch auch und sehen den gesellschaftlichen Kontext. Wir fragen uns etwa: Was bewirken diese Neonazi-Gruppen? Und eine Frau, die Kopftuch tragen will, flaggt für eine islamistische Partei. Auch wenn sie sich selbst dafür entschieden hat, sagt sie damit, dass die Frauen Sexualwesen sind. Das tut sie vielleicht nicht bewusst, weil sie keine Soziologin ist."Nicht jeder Junge, der ein Hakenkreuz malt, ist ein politisch überzeugter Neonazi. Vielleicht will er damit nur seine Eltern, seine Lehrer provozieren. Das mag sein. Nicht jedes Mädchen, das ein Kopftuch trägt, ist eine Islamistin. Vielleicht will sie sich damit nur abgrenzen. Von den Eltern, von den Deutschen, von den Ungläubigen. Auch das mag sein. Im Kern ist es aber eine politische Bewegung. Seit 1979 ist das Kopftuch eine Flagge der Islamisten. Wer sich dem anschließt egal aus welchem individuellen Grund entscheidet sich politisch für eine politische Marke. Auch diese jungen Mädchen. Es ist ein Zeichen dafür, dass sie meinen: Die Frau hat in einer anderen Gesellschaft zu leben."Verhüllte Frauen nehmen nicht mehr an den Errungenschaften der Menschlichkeit teil. Sie dürfen ihren Körper nicht erfahren, nicht schwimmen, nicht turnen, nicht am Biologieunterricht teilnehmen, werden ihrer Sexualität beraubt. Wenn diese Frauen sich dann persönlich sagen: Ich mache das doch alles freiwillig, ist das auch ein Muster, das wir aus extremistischen Gesellschaften kennen.

10.07.2006 CSU-Generalsekretär Markus Söder:

Das Gericht hatte das Kopftuchverbot für eine zum Islam übergetretene Lehrerin in Baden-Württemberg unter Hinweis auf den Gleichheitsgrundsatz aufgehoben, weil auch Nonnen in Ordenstracht unterrichten dürften. Dem widersprach Söder ausdrücklich: Kopftuch und Nonnentracht seien nicht vergleichbar, das Kopftuch ein politisches Symbol.

10.07.2006 Annette Schavan (CDU):

Die Bedeckung werde als Zeichen für eine kulturelle Abgrenzung und politischen Islamismus gesehen und sei ein Symbol für die Unterdrückung der Frau, sagte Schavan auch jetzt dem Spiegel.

15.10.2006 Mehmet Daimagüler (Ehrenvorsitzender der Liberalen Türkisch-Deutschen Vereinigung):

(…) es gehe bei dem Kopftuchstreit nicht nur um ein Stück Stoff es geht um die Frage der Zugehörigkeit oder der bewussten Abkehr von der Gesellschaft. Jede Frau solle sich überlegen, ob sie sich davon bewusst abgrenzen möchte, wenn sie sich verschleiert oder Kopftuch trägt.

1.11.2006 Ekin Deligöz:

Aufruf von Frau Deligöz (…): legt das Kopftuch ab! Es ist ein Symbol der Abgrenzung von der deutschen Gesellschaft, in vielen Fällen sogar der Verachtung! 08.02.2006: Die meisten muslimischen Frauen leiden unter dem Symbol Kopftuch. Für viele von uns Musliminnen steht es für Unterdrückung, Patriarchat, Scharia und Frauenfeindlichkeit.

1.11.2006 Mariam Lau (Journalistin, Welt):

Es gibt keine neutralen Kopftücher. Mag sein, dass eine Frau, die in einem anatolischen Dorf aufgewachsen ist und es seit Generationen nicht anders kennt, keine Feindseligkeit damit verbindet, sondern einfach das Gefühl, vollständig angezogen zu sein. Trotzdem ist es auch in ihrem Fall eine praktizierte Abgrenzung von der deutschen Gesellschaft; wie ja auch in der Tat sehr viele dieser Frauen kein Deutsch können und auch keinen Wert darauf legen.

2007 Seyran Ates:

Das Kopftuch als Symbol der Desintegration. Dass kopftuchtragende Frauen in Deutschland mittlerweile studieren und Berufe erlernen wollen, sei kein Zeichen für Emanzipation oder Integration. Ziel sei eher der Aufbau einer Gesellschaft, in der Dienstleistungen nach Geschlechtern getrennt angeboten werden können.

12.03.2007 Mina Ahadi:

Wenn es (Anm. das Tragen des Kopftuchs) eine freie Entscheidung wäre: In 97 Prozent der Fälle ist es das nicht. Kopftücher sind ein Symbol der Unterdrückung. Man darf auch nicht vergessen, dass das Kopftuch als Zeichen des politischen Islams eingesetzt und von islamischen Organisationen forciert wird. Will man das in Europa? Ich bin daher für ein Kopftuch-Verbot am Arbeitsplatz sowie in Schulen und Universitäten. Man trägt dort ja auch keine Parteiabzeichen. Für mich sind Kopftücher dasselbe. 31.01.2009: Das Kopftuch als Einzelzelle„Wir reden nicht über die Tradition. Wir reden heute über ein neues, modernes Phänomen: das Kopftuch als Symbol für den politischen Islam. Die Verhüllung ist eine Einzelzelle.”

05.07.2007 Peter Beuth (rechtspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Hessischen Landtag):

Das Kopftuch konterkariert wesentliche Prinzipien unseres Rechtsstaates und hat daher weder etwas auf der Richter- noch auf der Anklägerbank zu suchen, stellte Beuth klar. Das islamische Kopftuch steht nicht im Einklang mit den Grundwerten unseres freiheitlich demokratischen Rechtsstaates. Eine Kopftuch tragende Frau symbolisiere Werte, die mit dem freiheitlich demokratischen Rechtsstaat unvereinbar seien. Sie könne daher den Staat nicht repräsentieren. Dies gelte auch für eine Rechtsreferendarin, die bei Gericht in Ausbildung stehe und auf der Richter- oder Staatsanwaltsbank diesen Staat vertrete. Das Kopftuch sei nicht nur Glaubenssymbol, sondern mittlerweile ein politisches Symbol. Das Kopftuch signalisiert Unterdrückung, Unfreiheit und steht für einen fundmentalistischen Gottesstaat. Der Zwang zu Verhüllung, dem muslimische Frauen ausgesetzt sind oder das Züchtigungsrecht des Mannes sind mit unserer Verfassung nicht vereinbar, so der CDU-Politiker.

22.06.2008 Lutz Taubert (Journalist, Sonntagsblatt Bayern):

Das Kopftuch aber ist in erster Linie ein politisches Symbol. Und es steht genau anders als das Kreuz für Unterdrückung. Alle Argumente der Kopftuchbefürworter, die zurecht von religiöser Toleranz sprechen, sehen nicht, dass das Kopftuch nur dort mehrheitlich getragen wird, wo Frauen dazu gezwungen sind. Sie tragen es letztlich als Symbol eines islamistischen Menschen- und Weltbildes.

31.01.2009 Ralph Giordano:

„Das Kopftuch ist ein Symbol für die archaisch-patriarchalische Kultur im Islam”

18.03.2009 Christa Stolle (Terre des Femmes):

Terres des Femmes betont in diesem Zusammenhang, dass das Kopftuch den Grundsätzen von Gleichberechtigung und Emanzipation von Frauen diametral entgegensteht: Wir wissen, dass das Kopftuch auch aus religiöser Motivation getragen wird. Es ist aber ebenso das Symbol der Vormundschaft des Mannes über die Frau, so Geschäftsführerin Christa Stolle.

Marco Eilers, Vorsitzender CDU Horn-Lehe:

„Das Symbol des Kopftuches steht nicht für einen aufgeklärten Islam. Es ist das Zeichen für fundamentalistische Strömungen dieser Glaubensrichtung. Die Trägerinnen des Kopftuches stehen für die Errichtung eines totalitären islamischen Gottesstaates – der Scharia und lehnen freiheitlich demokratische Gesellschaftsstrukturen ab.Vorstandsmitglied Dirk Porthun weist auf das Bestsellerbuch von der türkischen Autorin Necla Kelek mit dem Titel „Die fremde Braut“ hin. Dort beschreibt sie genau die Intention dieses religiösen Symbols und schreibt darin, dass die Frauen mit der Lebensweise eines freiheitlichen und aufgeklärten Islams, auch in der Türkei kein Kopftuch mehr tragen. Die CDU Horn-Lehe steht ausdrücklich an der Seite der türkischen Frauen, die sich von den extremistischen, unterdrückenden und patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen emanzipieren wollen. Marco Eilers: „ Die Bremer Grünen machen sich in ihrer Naivität gerade im sensiblen Stadium der kindlichen Entwicklung während der Schulzeit zum Helfershelfer für den fundamentalistischen Teil der Muslime. Es ist deshalb absolut gefährlich, Personen mit demokratiefeindlichen und faschistoiden Intentionen die Obhut unserer Kinder zu überlassen.“

Friedrich-Otto Ripke (Generalsekretär der CDU in Niedersachsen):

Eine Lehrerin mit Kopftuch hat im Unterricht nichts zu suchen. Das islamische Kopftuch ist anders als die christlichen Symbole nicht nur ein Glaubensbekenntnis, sondern auch politische Botschaft. Es steht für die mindere Stellung der Frau und religiösen Fundamentalismus. Beides ist mit unserer Werteordnung nicht vereinbar.Von Beamten müsse man verlangen, dass sie vorbehaltlos zur Verfassung stünden. Eine Lehrerin, die ein Kopftuch trage, sei dazu nicht bereit und somit für den Schuldienst ungeeignet. Es gehöre zum Wesen einer wehrhaften Demokratie, sich gegen solche Bestrebungen zur Wehr zu setzen.Ripke wies darauf hin, dass der Islam das Tragen von Kopftüchern nicht vorschreibe. Vielmehr werde das Kopftuch zunehmend als Mittel der Abgrenzung zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen genutzt. Dies trage zur Spaltung der Gesellschaft bei. Es macht keinen Sinn Islam-Unterricht an den Schulen einzuführen, wenn wir Staatsbediensteten gestatten, diese Integrationsbemühungen durch ihr Auftreten zu konterkarieren.

Maria Böhmer (Frauen Union):

„Das Tragen eines Kopftuchs aus religiösen Gründen ist mit der Würde der Frauen und der Gleichheit der Geschlechter nicht vereinbar“, erklärt die Bundesvorsitzende. Böhmer begrüßt daher den Vorstoß des französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac, muslimischen Schülerinnen das Tragen des Kopftuchs gesetzlich zu verbieten. Bislang lag ein Verbot in Frankreich im Ermessen der Schulleitung. Auch staatliche Schulen in der Türkei unterbinden das Tragen von Kopftüchern. Böhmer: „Das Kopftuch aus falsch verstandener Toleranz an Schulen zuzulassen ist naiv und öffnet dem religiösen Fundamentalismus die Tür.“ „In den Köpfen der Schülerinnen und Schüler darf sich nicht festsetzen, dass eine Frau ein Kopftuch zu ihrem Schutz benötigt“, so Böhmer, „wer kein Kopftuch trägt, ist nicht schutz- und würdelos.“ Jede Frau und jeder Mann genieße unverhüllt den Schutz des Grundgesetzes. Das Kopftuch diene nicht zuletzt als Instrument zur Betonung des sittlichen Unterschieds zwischen Mann und Frau und als Ausdruck der dienenden Funktion der Frau. Dies sei ein eklatanter Gegensatz zur grundgesetzlich verbürgten Gleichstellung von Mann und Frau.

Bernd Althusmann (Parlamentarischer Geschäftsführer der niedersächsischen CDU-Landtagsfraktion):

Wir als Christlich-Demokratische Union werden die religiös-kulturelle und christlich-abendländische Tradition unserer Gesellschaft nicht in Frage stellen, um ein Kopftuchverbot durchzusetzen. Eine Gleichsetzung von Kopftuch und christlichen Symbolen wird es mit uns nicht geben Christliche und jüdische Symbole können jedoch davon ausgenommen werden, weil sie eindeutig mit unserer grundrechtlichen Werteordnung übereinstimmen Das Kruzifix im Klassenzimmer oder der Unterricht durch Nonnen im Habit dürfen von dem Verbot nicht betroffen sein. Denn das Kreuz ist heute ein Symbol aufgeklärter Menschen. Es steht für Nächstenliebe, Freiheit, Menschlichkeit und Gleichheit auch für die zwischen Mann und Frau. Das Kopftuch hingegen werde oft als politisches Symbol des islamischen Fundamentalismus verwendet und sei selbst in der islamischen Welt umstritten. Der Islam in seiner fundamentalistischen Ausprägung stehe für ein anderes Menschenbild, gerade auch hinsichtlich der Stellung der Frau in unserer Gesellschaft. Dies sei mit der Werteordnung der bundesrepublikanischen Verfassung nicht vereinbar.